Durch Kieferfehlstellungen, Zahnfehlstellungen und Fehlfunktionen der Weichgewebe (Zunge, Muskulatur, etc.) können sowohl das Atmen, Sprechen und Kauen beeinträchtigt sein.
Auch die Möglichkeit die Zähne gut zu reinigen und sie dadurch gesund zu erhalten, sind eingeschränkt. Außerdem ist eine korrekte Zahn- und Kieferstellung Voraussetzung für die Gesunderhaltung des gesamten Kauorgans, zu dem neben den Zähnen und dem Kiefer auch der Zahnhalteapparat, das Zahnfleisch, die Muskulatur, die Bänder, die Weichteile und das Kiefergelenk gehören.
Zahn- und Kieferfehlstellungen können über die oberen Kopfgelenke in den ganzen Körper ausstrahlen. Neben diesen Aspekten kommen auch ästhetische Gesichtspunkte zum Tragen, die die psychosoziale Entwicklung und das Wohlbefinden des Menschen beeinträchtigen können. Das offene Lachen ist ein wichtiger Aspekt der zwischenmenschlichen Kommunikation.
Meistens beginnt eine kieferorthopädische Behandlung etwa um das 9.–10. Lebensjahr mit Beginn der 2. Wechselgebissphase (die seitlichen Milchzähne fallen aus und die restlichen bleibenden Zähne erscheinen). In einigen Fällen kann auch ein früherer Behandlungsbeginn medizinisch notwendig sein. Wir empfehlen daher eine erste Vorstellung beim Kieferorthopäden um das 6. Lebensjahr.
Herausnehmbare Zahnspangen werden zumeist verwendet, um „Kieferfehlstellungen“ zu korrigieren, solange bei Kindern noch Wachstum vorhanden ist. Sie dienen der Nachentwicklung der Kiefer, z.B. Nachentwicklung eines zurückliegenden Unterkiefers und der Stärkung bzw. Umorientierung von Weichgeweben, z.B. der Zunge. Man kann sie häufig mit einem Trainingsgerät vergleichen, das die Kiefer und die Muskulatur trainiert.
Feste Zahnspangen werden in der Regel dazu verwendet, „Zahnfehlstellungen“ zu korrigieren. Mit diesen lassen sich Zähne „körperlich kontrolliert“ bewegen, d.h., im Prinzip in alle Richtungen und Ebenen. Sie dienen der genauen Einstellung der Zähne, damit diese später wie Schlüssel und Schloss ineinander passen. Auch kann man mit den festen Zahnspangen bei Platzmangel für die Zähne heute sehr gut Platz im Kiefer schaffen und Zahnentfernungen meistens vermeiden.
Das Daumenlutschen gehört zu den sogenannten „Habits“, den schädlichen Angewohnheiten. Es kann zunächst zu einer Zahnfehlstellung im späteren Verlauf zu einer Kieferfehlstellung führen. Die Zähne und später der Kiefer passen sich dem „Daumen“ an, es entsteht z.B. ein offener Biss, d.h., die Zähne kommen nicht mehr aufeinander oder stehen sehr weit vor. Bei rechtzeitigem Abgewöhnen des Habits besteht eine Chance zur Selbstausheilung. Besteht das Habit jedoch zu lange, passen sich nicht nur die Zähne an, sondern auch der Kiefer passt sich z.B. dem Daumen an. Dann reichen die Selbstheilungskräfte des Wachstums nicht mehr aus.
Beim Daumenlutschen handelt es sich meistens um eine unbewusste schädliche Angewohnheit, z.B. im Schlaf rutscht der Daumen immer wieder in den Mund. Daher sollte man einen kognitiven Behandlungsansatz wählen, d.h. Bewusstsein für das Problem schaffen. Zunächst sollte eine positive Verstärkung über Belohnung, z.B. Zeichnen eines Lutschkalenders, gewählt werden. Jedes Mal, wenn nicht gelutscht wurde, wird z.B. eine Sonne in den Kalender gezeichnet.
Unterstützend kann eine „Mundvorhofplatte“ durch den Kieferorthopäden verwendet werden. Die Mundvorhofplatte ersetzt den Schnuller, Daumen oder Finger und hat eine positive kieferformende Wirkung.
Eine kieferorthopädische Behandlung ist grundsätzlich in jedem Alter möglich. Die Art der Therapie ist allerdings vom Alter abhängig. Bei Kindern kann man das noch vorhandene Wachstum für die Therapie nutzen, bei Erwachsenen wählt man eine andere Therapieform. Die Behandlung von Erwachsenen ist heute fester Bestandteil der Kieferorthopädie.
Und wie sieht es insbesondere mit Blasinstrumenten aus? In den ersten 2–4 Wochen kann es zu leichten Irritationen kommen. Danach geben die meisten Patienten jedoch keine Beeinträchtigung mehr beim Spielen eines Musikinstruments an.
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